1937

Der Fachverband

Im ersten Quartal des Jahres 1937 gab es noch das Heft 4/1936 mit einem Bericht über die Gründung und erste Tagung der neuen Bühnentechnischen Gesellschaft vom 18. + 19. Januar 1937 in Berlin. Man konnte folgendes lesen: 

Die Errichtung einer Deutschen Bühnentechnischen Gesellschaft als eingetragener Verein bedeutet einen wichtigen Schritt in der Entwicklung des deutschen Bühnenwesens, insofern in dieser Gesellschaft die Möglichkeit gegeben ist, die Lösung bühnentechnischer Aufgaben und den Austausch praktischer Erfahrungen auf diesem Gebiet mit Nachdruck zu fördern und dadurch die seit 1914 in ihrer Entwicklung gehemmt gewesene Bühnentechnik so rasch wie möšglich auf die Höhe der Zeit zu bringen. Die künstlerischen Aufgaben des heutigen Theaters verlangen als Grundlage ein möglichst reibungsloses Arbeiten des technischen Apparats und so wird es denn zum vornehmsten Ziel der neu gegründeten Gesellschaft gehören, ein enges Zusammenarbeiten zwischen den künstlerischen und technischen Kräften der Bühne zu fördern und zu erleichtern. 

Von vornherein wurde der Grundsatz ausgesprochen, dass die Bearbeitung der berufsständigen Angelegenheiten ausschließlich Sache der Reichstheaterkammer und der zuständigen Fachgruppe der Fachschaft Bühne ist und bleibt, während die neue Gesellschaft lediglich die fachlich-technischen Fragen zu behandeln hat.

Die erste Tagung wurde eröffnet durch den Präsidenten der Reichstheaterkammer, Ministerialrat Dr. R. Schlöšsser. Den Grundgedanken der Neugründung und die sich aus ihm ergebenden praktischen Ziele umriss der von dem Präsidenten der Reichstheaterkammer zum ersten Vorsitzenden der Gesellschaft berufene Professor Adolf Linnebach – München, in einem aufschlussreichen Vortrag: Bühnentechnik als Fachwissenschaft. Zum stellvertretenden Vorsitzenden wurde der Technische Leiter des Festspielhauses Bayreuth, Paul Eberhardt, berufen. Zur dauernden Fortführung der angebahnten Arbeit wurde die Zusammenstellung zahlreicher Arbeitsausschüsse für die Behandlung der Einzelfragen bis zur nächsten Gesamttagung in die Wege geleitet. Nicht nur die vielfach, leider auch in Theaterkreisen selbst, noch unterschätzte Bedeutung eines hochwertigen und von fachlich gründlich geschulten Kräften bedienten bühnentechnischen Apparates trat bei den Beratungen der Tagung auf Schritt und Tritt in Erscheinung, sondern ebenso das Erfordernis einer gegenseitigen verständnisvollen Ergänzung in der Zusammenarbeit zwischen den künstlerischen und technischen Kräften.

Auch in der Erscheinungsweise der Bühnentechnischen Rundschau wurde ein Schnitt vollzogen. Das erste Doppelheft der neuen €Ägide mit Nummer 1-2/1937 erschien im August. Im Vorwort hieß es unter anderem: 

Mit der vorliegenden Nummer tritt die Bühnentechnische Rundschau in den 31. Jahrgang ihres Erscheinens. Im Jahre 1907 von dem damals gegründeten Verband Deutscher Bühneningenieure und Bühnentechniker erstmals herausgegeben, stand sie zunächst unter der Schriftleitung von C. A. Schick. 1909 traten Friedrich Brandt und Max Hasait an dessen Stelle. Ab 1919 hatte Adolf Linnebach die Schriftleitung und seit 1920 Friedrich Hansing, dem dafür gedankt wird, dass er, neben seiner Theatertätigkeit, sich der dornenvollen Aufgabe unterzogen hat, eine Zeitschrift herauszubringen, welche fast ausschließlich auf die freiwillige Mitarbeit von Fachkameraden angewiesen ist.

In dem Doppelheft erschien von Linnebach ein erläuternder Aufsatz über Ziele und Arbeitsweise der Gesellschaft, der sinngemäß ausführte, dass die Deutsche Bühnentechnische Gesellschaft (DBG) sich zukünftig mit allen Fragen der Theatertechnik eingehender befassen wird. Was sie besonders anstrebt ist eine innige Arbeitsgemeinschaft zwischen den künstlerischen und technischen Leitern der Theaterbetriebe. Ziele der Deutschen Bühnentechnischen Gesellschaft sind, die deutsche Bühnentechnik zum höchsten Stand ihrer Entwicklung zu bringen, die Sicherheit der Theaterbetriebe zu steigern, Leben und Gesundheit des Theaterpersonals weitgehendst zu schützen und die Beratung und Schulung der deutschen Bühnentechniker, das heißt die Heranbildung des Nachwuchses. Einheitliche Regelung des Betriebs von Bühnenanlagen, Bearbeitung neuzeitlicher Grundlagen für den Um- und Neubau von Bühnen und Theateranlagen. Dafür gab es zehn Arbeitsausschüsse mit ihren Sachbearbeitern: 

  1. Elemente der Bühnenmaschinerie = Max Hasait, 
  2. Allgemeine Bühnenbeleuchtung = Professor Kurt Hemmerling, 
  3. Projektion und Optik = Paul Eberhardt, 
  4. Berufsschulung, Nachwuchsfragen, Werbung füŸr die deutsche Bühnentechnik = Dipl.-Ing. Walther Unruh, 
  5. Betriebswissenschaft, Dienstordnungen, Normung = Friedrich Kranich, 
  6. Bühnen- und Theaterarchitektur = Professor Adolf Linnebach,
  7. Unfallverhütung = Dipl.-Ing. Georg Dederbšöck, 
  8. Feuersicherheit = Max Pikosz, 
  9. Patentrecht und Schutz geistigen Eigentums = Friedrich Hansing, 
  10. Wanderbühnen = Adolf Linnebach jun.

Die Sachbearbeiter wählen Mitarbeiter aus den Kreisen der Theaterpraktiker, der Theaterindustrie beziehungsweise der Aufsichtsbehörden aus und beauftragen dieselben mit der selbstständigen Bearbeitung der aufgeworfenen Fragen. Jeder Arbeitsausschuss setzt sich aus 4 Mitgliedern zusammen. Alles was mit der Stellung der technischen Bühnenvorstände in organisatorischer und wirtschaftlicher Hinsicht zusammenhängt, liegt außerhalb der Aufgaben der DBGA. Allein hierfür zuständige Stelle ist die Fachschaftsleitung der Reichstheaterkammer.

Die Bühnentechnische Rundschau als Fachorgan wird den fachwissenschaftlichen Rahmen nach Inhalt und Šunserer Form wahren. Die Zeitschrift soll ein Werk von bleibendem Wert werden, ein Hilfsbuch für den Theaterpraktiker, den Bühnenbauingenieur, den Theaterwissenschaftler. 

Mit diesem Aufsatz waren die GrundsŠätze der nunmehr unabhängigen Gesellschaft festgeschrieben und die fachliche Abnabelung von der Reichstheaterkammer endgültig gelungen.

Hasait berichtete in der gleichen Nummer Ÿüber seinen Arbeitsausschuss und wies auf zwei AufsŠätze für die Bühnentechnische Rundschau hin: Elektrischer oder hydraulischer Antrieb für Plateauversenkungen von TheaterbüŸhnen und Die elektrischen Antriebe für Bühnenanlagen. Es sei, so heißt es, nicht seine Aufgabe, den Kampf hie Hydraulik, hie Elektrotechnik zu schüren, sondern zur Klärung dieser Frage Material zusammenzutragen, zu sichten und dann die einzelnen Ergebnisse in der BTR zu veröffentlichen. Linnebach setzte sich mit dem Thema: Die Berufsprüfung der technischen Bühnenvorstände ausführlich auseinander und forderte eine reichseinheitliche Prüfordnung.

Bemerkenswert bei all den vorgenannten Bestrebungen war, dass es den Gründern der DBG nicht gelang, eine gemeinsame Organisation aller Ausstattungsberufe in ein und derselben gesellschaftlichen Vereinigung zu erreichen, was bedauert werden muss, da dadurch mancher positive Impuls verloren ging. Ein weiterer wichtiger Schritt war die Absicht ein bühnentechnisches Archiv zu errichten, in dem die DBG alles sammeln und auswerten sollte, was dienlich ist. Es sollten gesammelt werden: Systemskizzen aller Theater und ihrer Bühnen, Bühnenbildgestaltungen, bemerkenswerte technische Einrichtungen, Berichte Ÿüber Unfälle, Berichte Ÿüber Betriebsstörungen, Berichte Ÿüber Feuerschäden und Anmeldungen von Erfindungen.

W. Unruh veröffentlichte in Heft 3/1937 einen Erfahrungsbericht Ÿüber Die zusätzliche Berufsschulung für Theaterwerker. Außerdem gab er bekannt, dass er der DBG einen Plan zur systematischen Nachwuchsausbildung für bühnentechnische Vorstände übermittelt habe, der der Reichstheaterkammer zur Entscheidung Ÿbergeben wurde. Dipl.-Ing. C. Dederböšck veröffentlichte als Einstandsartikel einen mehrseitigen Bericht, in dem er die Grundlagen der allgemeinen und speziellen Unfallverhütungsvorschriften für den Theaterbereich erläuterte.

Durch die Umstellung und Neugründung der Gesellschaft und der damit in Zusammenhang stehenden Gründungsversammlung im Januar 1937 in Berlin, und auch wegen der erst im Laufe des Sommers 1937 erfolgten Eintragung ins Vereinsregister in Berlin, konnte eine bühnentechnische Tagung 1937 nicht den neuen Gegebenheiten entsprechend vorbereitet werden. So wurde auf eine Tagung in diesem Jahr verzichtet. FüŸr 1938 wurde im Heft 4/1937 darauf hingewiesen, dass für die 22. Tagung der Technischen Bühnenvorstände Einladungen von Kiel und Koblenz vorlägen. Die ursprünglich geplante, mit der Tagung verbundene große Ausstellung: Bühnentechnik und Theaterbau kšönnte allerdings 1938 nicht ermöglicht werden. Dagegen sei 1938, gelegentlich der Tagung, eine kleine Ausstellung Bühnentechnische Neuheiten vorgesehen. Mit der Gründung der Deutschen Bühnentechnischen Gesellschaft e.V. in Berlin für das Reichsgebiet war 1937 endlich der Grundstock für eine fachwissenschaftlich orientierte Vereinigung auf dem Gebiet der Theatertechnik geschaffen worden, die in ihren Zielen und Aufgaben der heutigen Deutschen Theatertechnischen Gesellschaft e.V. Šäquivalent war.

Theatergeschichte

Die BTR meldete, dass im Dezember 1936 in Coburg eine Gedenktafel für die verstorbenen Theatermaler Heinrich, Max und Cotthold BrüŸckner enthüllt wurde. Sie schufen in ihren Coburger Ateliers alle wichtigen Dekorationen zu den Aufführungen Herzog Georg II. von Sachsen-Meiningen und fŸür Richard Wagners Festspielaufführungen der Anfangsjahre in Bayreuth. Die vollständige Wiederherstellung des 1744 bis 48 erbauten Opernhauses in Bayreuth wurde abgeschlossen. Dieses Kleinod der Theaterarchitektur eines Galli di Bibiena kann in seiner ursprünglich entworfenen Form wieder im alten Glanz erstrahlen.Im Oktober wurde das wiederhergestellte Schwetzinger Schlosstheater seiner Bestimmung Ÿbergeben. Im Jahre 1752 erbaut, wurde es bis 1823 bespielt; geriet dann aber in Vergessenheit und verfiel immer mehr. Größere Eingriffe in die historische, barocke Anlage der Bühnenmaschinerie hat man unterlassen. Der Wert als „Zeitdokument“ wurde nicht beeinträchtigt. Bei dem Umbau des Stadttheaters Regensburg wurden unter anderem auf der Bühne Verbesserungen durch den Einbau eines neuen Bühnenhimmels vorgenommen. Das mit Ende der vorjährigen Spielzeit stillgelegte und bereits zum Abbruch bestimmte GŠärtnerplatztheater wurde wieder in Betrieb genommen. Seit Monaten hatte man in allen Teilen gebaut und besonders die Bühne mit neuen Einrichtungen versehen. Im Frühsommer wurde das Schillertheater in Berlin-Charlottenburg geschlossen, um einem durchgreifenden Umbau nach Plänen von Prof. Baumgartner unterzogen zu werden. Durch diesen Umbau wurde das ursprünglich in Jugendstil errichtete Theater im Zuschauerbereich total verändert und auf den Stil des Nationalsozialismus „getrimmt“. Im Stadttheater Augsburg erfolgte die seit vielen Jahren gewünschte Umstellung des Bühnenbetriebes auf die Erfordernisse der Neuzeit. So der Einbau einer versenkbaren Bühne mit hydraulischem Antrieb, einer Drehbühne, der Vergrößerung der Hinterbühne, der Schaffung eines großen Probe- und Ballettsaales, einer direkten Verbindung des Theaters mit dem benachbarten Kulissenhaus durch †Überbauung der Kasernenstraße. Im Grenzlandtheater Bautzen wurden Erneuerungsarbeiten durchgeführt. Die Außenseite des Gebäudes erhielt einen neuen Verputz und im Inneren wurden die Holzdielungen und das Linoleum neu verlegt. Verbesserung an den Zuschauersitzen und ein teilweise neuer Bühnenboden ergänzten die Arbeiten. Das Albert-Theater in Dresden wurde von der Stadt als Theater des Volkes Ÿübernommen. Bis 1913 als Königliches Schauspielhaus betrieben, kam es später in Privatbesitz. Jetzt hat man durchgreifende Verbesserungen in Angriff genommen. Die Bühnenbeleuchtung wurde neuzeitlichen Anforderungen angepasst. Dazu kamen Veränderungen des Orchesterraumes, Instandsetzung und Verschönerung der Zuschauerräumlichkeiten und ein neuer Verputz der Fassaden. In der Hamburgischen Staatsoper wurde die Bühnenbeleuchtung von Gleich- auf Drehstrom umgestellt und gleichzeitig die Horizont- und Scheinwerferbeleuchtung erweitert. FüŸr die Notstromversorgung und die Fortführung der Vorstellungen wurde ein 200 PS Dieselaggregat eingebaut. Das Theater Ingolstadt wurde von der Stadt in den Eigenbetrieb überführt. Die technischen Anlagen des Theaters wurden verbessert und die bisher fehlenden Werkstätten füŸr den Ausstattungsbetrieb neu geschaffen. Das Opernhaus Köln wurde einer teilweisen Umgestaltung unterzogen. Alles, was dem Empfinden der Zeit widerspricht, wurde entfernt, die Eingangshalle vereinfacht und die Beleuchtung neu gestaltet. In einigen Jahren sollte die Planung eines neuen Opernhauses in Angriff genommen werden. In Mönchengladbach wurde in der Kaiser-Friedrich-Halle der alte Saalbau durch einen umfangreichen Umbau in einen zeitgemäßen Theaterfestsaal umgewandelt. Die alte Theaterstadt Memmingen, welche stets opferfreudig zu ihrem Theater hielt, war bis in diesem Jahr auf Gastspiele auswärtiger Theater angewiesen. Jetzt ist eine eigene Spieltruppe in dieses Theater eingezogen. Die Bühneneinrichtung wurde durch die Einrichtung einer auflegbaren Drehscheibe ergänzt. Auf Anregung des Intendanten des Neustrelitzer Landestheaters, des Schöpfers der Freilichtspiele vor dem Roten Tor in Augsburg, hat die Stadtverwaltung Neustrelitz eine Freilichtbühne geschaffen. In der Schlosskoppel, der romantischen Parkanlage der früheren Großherzöge von Mecklenburg-Strelitz, hat man einen Sport- und Turnierplatz hergestellt und ihn so ausgebaut, dass er zu Freilicht-Theateraufführungen benutzt werden kann. FüŸr das neue Theater in Saarbrücken fand das Richtfest statt. Das Bauwerk, von Professor Baumgarten entworfen mit einer großzügig durchdachten Bühneneinrichtung, von Professor Hemmerling, soll im Herbst 1938 dem Betrieb Ÿbergeben werden. Das Wallner Theater (in ehemals jüdischem Besitz) wurde abgerissen. Damit fiel eines der Šältesten und zeitweise berühmtesten Berliner Theater unter die Spitzhacke. Das gleiche Schicksal traf das Casino Theater, welches zuletzt als Varieté-Bühne benutzt wurde.

Im Januar brach im Theater der in der NäŠhe von Mailand gelegenen Stadt Crema ein Brand aus, der das Gebäude vollständig vernichtete. 

Bei einem Theaterbrand in der sŸüdmandschurischen Stadt Autung fielen den Flammen 700 Menschen zum Opfer. Der Brand hatte bis zu diesem Jahr die meisten Menschenleben gefordert.

Personalien

Der bekannte Münchener Bühnenbildner, Professor Leo Pasettistarb im Alter von 55 Jahren an einer Lungenentzündung.

Das Umfeld

Die großen Säuberungsprozesse in der Sowjetunion setzten sich fort. In diesem Jahr wurden 17 führende Parteimitglieder hingerichtet, welche angeblich Anhänger Trotzkis waren.

Der Präsident der Vereinigten Staaten von Nordamerika, F. D. Roosevelt hielt eine vielbeachtete Rede, welche als sogenannte: Quarantäne-Rede bezeichnet wurde. Er wollte damit Stellung beziehen gegen um sich greifende Gewalt in der Welt und plädierte für einen Weltfrieden.

Japan durch den Antikominternpakt ermutigt ging zum direkten Angriff auf China Ÿüber. Den japanischen Angriffen war keine Kriegserklärung vorangegangen und der Kriegsächtungspakt des Völkerbundes erwies sich wieder einmal als wirkungslos. Japan konnte unbehelligt Nanking und das westliche China bis zum Jangtse erobern. 

Die Achse Rom – Berlin war durch den Besuch Mussolinis in Deutschland im September gefestigt. Die internationalen Machtansprüche Hitlers, aber auch Mussolinis, ließen Franzosen und Engländer nicht unbeeindruckt. Die Welt warf den politischen Führungen beider LŠänder eine zu große Nachgiebigkeit gegenüber Hitler vor. Trotz aller €Ängste um das mächtiger werdende Deutschland, war die Angst vor dem Weltbolschewismus größer, als vor den Machtgelüsten Hitlers. In Deutschland selbst entwickelten sich die Dinge in logischer Konsequenz weiter in den von Hitler und seinen Mitverantwortlichen gewiesenen Bahnen. Der Papst in Rom verfasste im Frühjahr ein Rundschreiben an die deutschen Bischöfe, in dem es unter anderem hieß:

Mit brennender Sorge und steigendem Befremden beobachten wir seit geraumer Zeit den Leidensweg der Kirche, die wachsende Bedrängnis der ihr in Gesinnung und Tat treubleibenden Bekenner und Bekennerinnen in Deutschland… Wer in gotteslästerlicher Verkennung der zwischen Gott und Geschöpf klaffenden Wesensunterschiede irgendeinen Sterblichen und wäre er der größte aller Zeiten, neben Christus zu stellen wagt, oder gar Ÿüber ihn und gegen ihn, der muss sich sagen lassen, dass er ein Wahnprophet ist. …

Wo die Ziele Hitlers wirklich lagen konnte man einem Statement entnehmen, welches er im November einem ausgewählten Kreis unterbreitete. Dort hieß es, er beabsichtige bis spätestens 1943/45 Deutschlands Grenzen gewaltsam zu erweitern. Er wollte nicht nur die Revision des Versailler Vertrages, sondern das Großdeutsche Reich als die Voraussetzung für die Gewinnung von Lebensraum.

Die Golden-Gate-Bridge wurde fertiggestellt und dem Verkehr Ÿübergeben. Beim Bau von Hängebrücken gab es seit dem ersten Weltkrieg einen stürmischen Fortschritt, den sich im wesentlichen Deutschland und die Vereinigten Staaten von Nordamerika teilten. Großen Anteil an den Fortschritten im Brückenbau hatte die Verbesserung der Baustoffe, besonders die der Bruchfestigkeit des verwendeten Stahldrahtes, durch den es möglich wurde, Hängespannweiten von 3,25 km Länge zu überbrücken. 

Focke-Wulff baute die ersten Hubschrauber in Deutschland füŸr die deutsche Wehrmacht. 

Der erste „Farbtonfilm“ wurde in Deutschland hergestellt und gelangte in die Kinos. Die Farbtonfilme wurden vorwiegend als Revue- und Spielfilme eingesetzt. 

FüŸr das RepräŠsentationsbauwerk „Haus der Deutschen Kunst“ in München wurde im Oktober der Grundstein gelegt. Der Architekt Professor Troost versuchte, diesen Bau den klassizistischen †Überlieferungen Münchens anzugleichen und trotzdem eine dem Zeitgefühl entsprechende Form zu finden.

Pablo Picasso nahm die Zerstörung der Stadt Guernica während des Spanienkrieges zum Anlass seines großen Wandgemäldes: Guernicaals Protest gegen Massenmord an wehrlosen Menschen.


BTR Ausgaben 1937

(Bitte haben Sie etwas Geduld, bis die Anwendung startet und die Daten geladen wurden.)

Heft 01 und 02

Heft 03

Heft 04