1964

Der Fachverband

Zunächst geriet die eigentliche Verbandsarbeit der DThG in den Hintergrund. Davon zeugt die Berichterstattung über die Januar im Haus der Technik“ in Essen durch die DThG veranstaltete 13. Vortragsreihe Theatertechnik,die wie immer zusammen mit einer Mitgliederversammlung der DThG und einer Arbeitssitzung des FNTh verbunden war. Die Hauptthemen der Tagung betrafen Die neue Theaterdoppelanlage in Frankfurt a. M., Die technischen Anlagen des wiederaufgebauten Nationaltheaters in München und schließlich Unfallschutz im Theater. 

Über die Mitgliederversammlung, an der immerhin 60 Mitglieder teilnahmen, berichtete Unruh kurz in Heft 2 der BTR . Nach den üblichen Formalien einer solchen Versammlung behandelte man das Thema: 34. Bühnentechnische Tagung in Frankfurt a. Main. Wichtiger aus Sicht der Verbandsarbeit war der Bericht über die Vorbereitungen zur Bühnentechnikerausbildung, welche ab 1965 in Verbindung mit dem neuen Festspielhaus in Recklinghausen beginnen sollte. Hauptinitiator ist A. Zotzmann, der in Recklinghausen Technischer Direktor ist. Zum Glück, und durch seine Bemühungen, sind inzwischen seitens der Kooperativmitglieder der DThG bereits namhafte Geldbeträge zur Verfügung gestellt worden. Die Verhandlungen mit dem Deutschen Bühnenverein und den Behörden sind noch im Gange. Die notwendigen Vorarbeiten zwecks Aufstellung eines Lehrplans für ein bühnentechnisches Seminar oder eine äquivalente Einrichtung zur Ausbildung, wurden von Herrn Luther, einem hessischen Berufsschulfachmann, gutachtlich in Zusammenarbeit mit Zotzmann, Huneke, K. Hahn, A. Kolbe, P Krausen und H. Zimmermann vorangetrieben. Die Essener Versammlung dankte Zotzmann und den beteiligten Kollegen für die bisher geleistete Arbeit in dieser Sache.

R. Kuhnert berichtete über die Arbeiten an der Theaterbauordnung DIN 18 600, in die eine Reihe von Anregungen der DThG in den Entwurf zu Blatt 4 Podiumsbühnen aufgenommen wurden. Da aber zu diesem Gelbdruck (Entwurf) so viele Einsprüche vorliegen, kann mit einer Verabschiedung des Normblattes auch im kommenden Jahr nicht gerechnet werden. Es zeigte sich bei dieser Diskussion erneut, dass man nicht einig werden konnte, ob eine DIN – Norm der richtige Weg für eine Theaterbauordnung sei. Man hatte diesen deswegen gewählt, weil nur so eine bundeseinheitliche Regelung möglich war, da auch das Baurecht ausschließlich eine Angelegenheit der Länder ist. Damit ist das Wesentlichste der Mitgliederversammlung von Essen erfasst.

Aus der zur selben Zeit in Essen abgehaltenen Arbeitssitzung des FNTh bleibt zu berichten, dass der Beschluss gefasst wurde, ein neues Normenverzeichnis der Theatertechnik zu erstellen, in dem gleichzeitig die aus anderen Gebieten hineinreichenden Normen mit erfaßt werden sollen. Der Vorsitzende erklärte sich bereit, diese Arbeit gemeinsam mit der Geschäftsführung des FNTh zu erstellen. 

Für wichtig wurde es erachtet, weil der Deutsche Normenausschuss (DNA) die deutsche Vertretung in der International Organization for Standartization (ISO) ist.
Im deutschen Normenwerk sind auch die internationalen Normen verarbeitet, beziehungsweise die deutschen Normen werden entsprechend im Ausland verwendet. Sie bieten auch bei der Gastspieltätigkeit deutscher Bühnen im Ausland, für die Anwendung der jeweiligen örtlichen Vorschriften bessere Voraussetzungen. 

Ein anderes wichtiges Thema war die Besprechung der Änderungen in der VDE 01 08/9.62 und die dazu erschienen Normblätter DIN 49 820 ff, welche die Normung von Lichtwurflampen behandeln.
Wegen der Hinzuziehung von anderen Fachnormenausschüssen bei der Bearbeitung der Normung von Geräuschen an Theatermaschinen, konnten noch keine konkreten Ergebnisse dazu vermeIdet werden. 

Die in Frankfurt a. M. vorgesehene 34. BTT stand ganz im Zeichen der dort seit Dezember 1963 in Betrieb gegangenen Theaterdoppelanlage. Der Vortag diente der Genossenschaftsversammlung der GDBA – Mitglieder und den Spartenbesprechungen unter Leitung der jeweiligen örtlich ansässigen Vorstände. Abschließend sind Berichte dieser Spartenleiter mit einer Abschlussversammlung als Programm des der Tagung vorgeschalteten Genossenschaftstages vorgesehen. 

Der eigentliche 1. Tag der DThG – Tagung bringt nach der Eröffnung den Grundsatzvortrag des Hausherren, Gen.-Int. H. Buckwitz zum Thema: Segen und Fluch der Technik im Theater. Es folgen Ausführungen des Hausarchitekten und des Technischen Direktors W. Huneke ‚ ergänzt durch die Inszenierung einer “Maschinenkomödie“ vom Betriebsingenieur M. v. Vequel – Westernach. Die Eröffnung der Leistungsschau der Fachfirmen ist im Anschluss vorgesehen. 

Der 2. Tag beinhaltet am Vormittag drei Fachreferate über die Aufgaben des Bühnen – und Kostümbildners in Theater, Fernsehen und Film; über Bühnentechnik im Fernsehstudio und über Nachwuchsfragen der Bühnentechniker. 

Am Nachmittag sind diverse Firmenreferate und eine Ausstellung der Frankfurter Theaterwerkstätten mit der Verarbeitung neuzeitlicher Materialien angezeigt. 

Der 3.Tag beinhaltet am Vormittag die Mitgliederversammlung, in deren Anschluss mit einer Fahrt zur Besichtigung der Jahrhunderthalle Hoechst und der Kunststoffabrikation der Hoechster Farbwerke die Tagung abgeschlossen werden soll. 

Das Heft 3 der BTR erschien als ein Sonderheft zur 34. BTT. Eingangs dieses Heftes gab es einen Begrüßungsaufsatz des Präsidenten der Genossenschaft Deutscher Bühnenangehöriger, Kammersänger Wolfgang Windgassen, in dem er u. a. folgendes schrieb: 

Ich selbst habe während meiner Gesangsausbildung die Technik der Bühne der Württembergischen Staatstheater in Stuttgart, in allen Bereichen gut kennengelernt. Ich war Volontär, Arbeiter in etlichen Werkstätten und später Bühnenarbeiter und Beleuchter. Sie werden sich denken können, dass ich jetzt als Sänger dadurch mehr Verständnis für Ihre nicht immer leichte Arbeit aufbringe, viel mehr als ein Sänger, ein künstlerischer Vorstand oder ein Intendant. Ich kenne Ihre Sorgen, ich weiß, wie wichtig eine gut vorgebildete technische Belegschaft ist.

Weiter enthielt das Heft 3 Textabdrücke der wichtigsten Reden und Referate der Tagung. 

In Heft 4 der BTR gab Unruh als Vorsitzender der DThG einen ausführlichen Bericht über die BTT. Ein Abschnitt zeigt die beginnenden Bestrebungen der Gesellschaft, die Beziehung zwischen Fernsehen und Theater, beziehungsweise deren Zusammenarbeit zu vertiefen. Das Thema: Bühnentechnik im Fernsehstudio wurde gewählt, weil sich die Produktionstechnik des Fernsehens mehr und mehr dem Theaterbetrieb angleicht und weil sich die Techniker des Fernsehens neuerdings meist aus Theatertechnikern rekrutieren, zumindest aber im Theater orientieren. Man hofft damit eine engere Verbindung der beiden Berufszweige zu erzielen. Damit war erstmals von Seiten des Vorstandes dieses Thema angesprochen. 

Auch im FNTh hatte man dieses Problem erkannt und bemühte sich um eine Zusammenarbeit mit FAKI und photonorm an gemeinsamen Normen für Theater, Fernsehen und Film zum Nutzen beider Bereiche sowohl für die Anwender als auch für die herstellende Industrie. 

Der Unruhsche Tagungsbericht befasste sich auch mit der bei der Tagung inszenierten Vorführung der neuen Verwandlungsmaschinerie im Schauspiel. 

Der stellvertretende Technische Direktor und Betriebsingenieur Max v. Vequel hatte diese Aufgabe übernommen und in die Form einer Maschinenkomödie gebracht. Er zeigte mit Text und Musik das Spiel der Unter- und Oberbühne. 

Als zum Abschluss eine Wanderleuchtschrift verkündete : 

Wir danken für Ihre Aufmerksamkeit während unserer Technikschau in der die Bühnenmaschinerie weder Segen noch Fluch sein wollte, gab es donnernden Beifall für diese geistreiche und gelungene Vorführung. 

Von den Berichten der 34. BTT zu den internationalen Ereignissen.
Prof. Dr. Werner Gabler gab unter der Überschrift: Diskussion um Theatertechnik und ein neues Theater in New York seine dortigen Eindrücke wieder:

Nach der Eröffnung des “New York StateTheatre“ als zweiter Bau des Lincoln Centers im April fand die 4. Jahrestagung des US Institute for Theatre Technology (USITT) unter dem Thema “Today‘s theatre – yesterday‘s or tomorrow‘s?“ statt. Die Einzelheiten dieses Berichtes können in Heft 4 der BTR auf den Seiten 17 bis 22 nachgelesen werden. 

In einer Vornotiz desselben Heftes stand eine Voranzeige für die 14. Vortragsreihe Theatertechnik im Januar 1965, zu der dann in Heft 6 das Programm veröffentlicht wurde. Als Themen waren vorgesehen Architekt und Sonderfachleute beim Theaterbau; Der Ausbau der Obermaschinerie; Neue Steuerungen und Regelungen für elektrische Antriebe von Bühnenmaschinerien; Schul- und Aulabühnen. 

Der Vortrag über neue Steuerungen war deshalb ausgewählt worden, weil die Maschinenfabrik Wiesbaden, neben der Berliner Märkischen Maschinenfabrik und der HEMA, Hersteller von Bühnenmaschinerien mit rein elektrischen Antrieben ist, im Gegensatz zu den übrigen, welche bei Bühnenmaschinerien vorwiegend hydraulische Steuerungen der Antriebe einsetzen. Dadurch wurde von diesen Firmen die Verbesserung der feinfühligen Regelfähigkeit ihrer elektrischen Antriebe vorangetrieben und mittels neuer Steuerelemente so verbessert, dass sie in der Bedienungsform mit hydraulischen Antrieben gleichzogen. 

Zu diesem Zeitpunkt war die weniger aufwendige Ölhydraulik noch nicht auf dem heutigen Standard und für Theater fand nur die sogenannte Emulsionshydraulik Verwendung. 

Gleichzeitig mit der Veröffentlichung über die Vortragsreihe wurde zur mit stattfindenden Jahreshauptversammlung der DThG eingeladen, die wegen der anstehenden Neuwahl des Vorstandes besonders wichtig wurde. 

Wie sich aus Zuschriften zu verschiedenen Artikeln der BTR über das Fachgebiet ergibt, wird die BTR anscheinend doch, soweit sie an die Kollegen gelangt, intensiv gelesen. – So wurde in einer Leserzuschrift zu Segen und Fluch der Technik ziemlich hart Kritik an der aufwendigen Technik des Schauspiels Frankfurt bei einer Inszenierung des Stückes Die Mohrin geübt. Die Redaktion der BTR bemerkt hierzu: 

Haben oder nehmen die Theaterleiter keinen Einfluss auf ihre Regisseure und Bühnenbildner?“ 

Eine weitere Zuschrift des zu dieser Zeit als TD am Wiesbadener Staats- theater tätigen Helmut Großer zur Nachwuchsbildung legte damit ein Zeugnis ab, dass sich hier der zukünftige Redaktionsmitarbeiter der BTR zur Entlastung Unruh‘s heranbildete. 

Personalien

Im August ist nach kurzem schweren Leiden in Berlin der Lichttechniker der Firma Reiche & Vogel, Curt Netzeband verstorben. Durch seine intensive Mitarbeit im AA 2 des FNTh hat er wesentlich zur Stabilisierung und Unanfechtbarkeit der erstellten Beleuchtungsnormen beigetragen. Viele der heute in Gebrauch befindlichen neuen Bühnenbeleuchtungsgeräte verdanken ihm ihre Entwicklung. Die DThG verliert in ihm ein wertvolles Mitglied. 

Ebenfalls im August, wenige Tage vor Vollendung seines 84. Lebensjahres in Hannover, starb einer der letzten Pioniere der modernen Bühnentechnik der vor 1900 geborenen Generation, Prof. Friedrich Kranich d.J..
Er studierte Elektrotechnik, Maschinenbau und Kunstgeschichte und wurde zunächst technischer Assistent im Hoftheater Wiesbaden und dann in Berlin. 1906 ging er als Technischer Leiter an das Hoftheater in Schwerin und über nahm dann 1924 bis 1933 auch die Technische Leitung des Festpielhauses in Bayreuth. Durch diesen Wechsel wurde er 1925 als Technischer Direktor nach Hannover engagiert, wo er bis zu seiner Pensionierung 1945 erfolgreich wirkte. 

Seine Erfahrungen von Hannover und Bayreuth legte er in dem Buch: Bühnentechnik der Gegenwart nieder. Außerdem vermittelte Kranich in der Architekturabteilung der Technischen Hochschule von Hannover seine reichen Berufserfahrungen in Vorlesungen über Themen des Theaterbaus und – betriebes. In seinem Institut für angewandte Theaterwissenschaft e. V. sammelte er mit Hilfe einer Anzahl von Theaterwissenschaftlern und Künstlern sein umfangreiches Material. Heute befinden sich Teile davon im Theatermuseum Clara Ziegler Stiftung, München. 

Zu den zu gedenkenden Personalien unseres Berufsbereiches gehört der am Opernhaus in Hannover bis 1943 tätig gewesene Chefbühnenbildner und Ausstattungschef Kurt Söhnlein, der im März seinen 70. Geburtstag feiern konnte. In Wiesbaden geboren, wurde er in München künstlerisch ausgebildet und begann seine Laufbahn am Schweriner Theater, von wo er 1925 nach Hannover engagiert wurde. 

Der Bühnenbildner Theo Otto, vollendete im Februar sein 60. Lebensjahr.
In Remscheid geboren studierte er von 1923 bis 1926 an der Kasseler Akademie und avancierte von 1927 bis 1933 zum Bühnenbildner und Ausstattungschef der Staatstheater in Berlin. Ab 1933 ging er ans Schauspielhaus in Zürich, wo er als Ausstatter wesentlich an den Werken Bert Brechts, Max Frischs, Dürrenmatts, Bruckners, Sartres und Wilders beteiligt war. Seit 1960 arbeitet er außer in Österreich auch wieder in Deutschland als Gastbühnenbildner verschiedener Theater. 

Seinen 60. Geburtstag und zugleich sein 25-jähriges Bühnenjubiläum am Berliner Schiller Theater feierte im Februar der Technische Direktor Leo Skodik. Der gebürtige Wiener lebt seit 1906 in Berlin, wo er 1921 als Beleuchtungsvolontär am Theater am Nollendorfplatz (Direktion Haller) seine Berufslaufbahn begann. 1934 wurde er am Schillertheater Beleuchtungsinspektor unter der Intendanz von Heinrich George, wo er zur Zeit noch tätig ist. Er ist GDBA – Beiratsmitglied und leitet die Berliner AtuV – Berufsgruppe. 

Der im Ruhestand lebende frühere Maschineriedirektor am Mainzer Stadttheater, Roman Wanner feierte am 10. Juli seinen 85. Geburtstag. 

Der langjährige Technische Direktor der Münchener Kammerspiele Hanns Zimmermann trat zum Tage seines 65. Geburtstages, im September, in den wohlverdienten Ruhestand. 1924 wurde er Technischer Leiter der Badischen Landesbühne Karlsruhe. Über das Stadttheater Hof kam er 1926 zur Bayerischen Landesbühne, 1933 holte ihn Otto Falckenberg an die Münchener Kammerspiele und 1938 übernahm er die Technische Direktion der Bayerischen Staatstheater. Unmittelbar nach der Kapitulation im Mai 1945 wurde er von den Amerikanern zunächst kommissarisch für die Kammerspiele eingesetzt und begann sofort mit der Wiederinstandsetzung des teilzerstörten Theaters. 

Theatergeschichte

Nach der Verbandsarbeit und den damit zusammenhängenden Dingen gab es Berichte über neue Theater- oder Hallenbauten.
Im September 1963 bereits wurde in Nürnberg die Meistersingerhalle eröffnet. 

Der als Mehrzweckbau konzipierte Komplex umfaßt einen großen Saal mit 2000 Plätzen, einen kleinen Saal mit 500 Plätzen, zwei geräumige durch Schiebewände unterteilbare Foyers, ein Großrestaurant und Nebenräume. Diese Halle hat keine theatertechnisch eingerichtete Bühne. Für Theateraufführungen stehen der Stadt Nürnberg seit eh und je ein Opernhaus und ein Schauspielhaus zur Verfügung. 

Ein weiterer Bericht in der BTR befasste sich mit der in den Jahren 1957 bis 1959 errichteten Bonner Beethovenhalle. Sie umfasst im Nordtrakt einen großen Konzert- und Kongresssaal für maximal 1876 Besucher mit zahlreichen dazu gehörigen Nebenräumen. Im Südteil sind drei kleinere Säle, ein Ausstellungsraum und ein Großrestaurant mit Freiterrasse angeordnet. 

Aus der Aufstellung der technischen Einrichtungen geht eindeutig hervor, dass die Beethovenhalle in der Bundeshauptstadt Bonn ausschließlich für internationale Kongresse und Festveranstaltungen gedacht ist und nicht für Theateraufführungen. 

In Heft 4 der BTR berichtet Unruh über einen Wettbewerb für ein neues Schauspielhaus in Zürich. Er schreibt dabei zur Einleitung: 

Die baulichen und betrieblichen Verhältnisse im Schauspielhaus Zürich sind seit Jahren äußerst unbefriedigend. Eine einwandfreie Lösung der räumlichen und betrieblichen Verhältnisse, besonders im Bühnenhaus, ist nur durch einen Neubau möglich.

In Heft 5 der BTR wurde endlich der auf der BTT gehaltene Vortrag: Die Bühnentechnik im Fernsehstudio abgedruckt. Der Autor gab darin sehr anschaulich für den Außenstehenden einen Bericht über die unterschiedlichen Arbeitsweisen des Theaters, des Films und des Fernsehens, sowie deren Entstehungsgrundlagen.
Der wesentliche Faktor der Annäherung an die Theatertechnik ergab sich aus der Tatsache, dass man anfangs noch keine Möglichkeiten einer elektronischen Bildaufzeichnung hatte und daher der Handlungsablauf eines Fernsehspiels chronologisch erfolgen musste. Dieser notwendige chronologische Ablauf zeigt klar den Unterschied, der zwischen der Arbeit im Fernsehstudio und der im Filmstudio besteht, während sich hier Theater und Fernsehen wesentlich näher kommen. 

Mit diesen Ausführungen sind Berührungspunkte der systembedingten Unterschiede aufgezeigt und damit wird den Theaterkollegen eine Informationshilfe für zukünftig notwendige Zusammenarbeit gegeben. 

Als Fortsetzung und Beweis der Annäherung von Theatertechnik und Fernsehstudiobetrieb war der Artikel Fernsehstudio in Zürich – mit Bühnenanlage, der über die dort in Zürich – Leutschenbach neu errichteten Studiobauten berichtet. Für den Theatertechniker deshalb interessant, weil aus den gezeigten Grundrissen sehr gut die Zuordnung der Werkstätten zu den Aufnahmestudios zu ersehen ist, womit wirtschaftliche Betriebsabläufe bewiesen werden. 

Im gleichen Heft wird über eine neue Drehbühne im Schauspielhaus Hamburg berichtet.
Während sich bisherige Neueinrichtungen hauptsächlich auf die Bühnenbeleuchtung und eine neue Portalanlage bezogen, konnte jetzt durch den Einbau einer Zylinder – Drehbühne ein gewisser Abschluss in der Untermaschinerie des Theaters erzielt werden. 

Im Dezember entstand nach Beendigung einer Nachmittagsvorstellung im Theater am Aegi in Hannover ein Brand, der den Zuschauerraum völlig vernichtete.
Die Brandursache wurde durch Pfusch am Bau der elektrischen Installation der Raumbeleuchtung ermittelt, der bei der damaligen Bauabnahme nicht erkannt werden konnte. 

Damit soll der Abschnitt “Fachverband und Theater“ des Berichtsjahres abgeschlossen werden. Aus der Fülle des Geschehenen konnten nur Details her ausgegriffen werden, um die Entwicklungen darzustellen. Sollten Einzelheiten gewünscht werden, dann kann man sie in den zitierten Heften der BTR dieses Jahrganges nachlesen. 


BTR Ausgaben 1964

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