1987

Der Fachverband

Auf der BTT in Friedrichshafen war vorgeschlagen und beschlossen worden, dass die nächste Jahreshauptversammlung am 29. und 30.5.87 in Hannover stattfinden sollte. Als Tagungsort stellt der Norddeutsche Rundfunk (NDR) den kleinen Sendesaal des Funkhauses in Hannover zur Verfügung.
Der Ehrenrat schlug die Ehrenmitgliedschaft für die Herren Wolfgang Grau und Hellmut Himstedt-Alexander vor, die Versammlung stimmt ohne Gegenstimme zu.
In Sachen Entwicklung von Regionalgruppen ging es langsamer voran: In der Zwischenzeit wurde auch eine Regionalgruppe Süd gegründet, die vom Techn. Direktor der Stadt. Bühne Augsburg, Herrn Erwin Hammer, organisiert wurde. Zur konstituierenden Sitzung sollte noch im Sommer 1987 eingeladen werden.
Im Bericht des Geschäftsführers wurden inzwischen 333 Mitglieder gelistet.
Auf dieser Mitgliederversammlung fanden auch die Wahlen zum Vorstand statt, es waren 89 Mitglieder anwesend. Mit großer Mehrheit wurde Siegfried Stäblein zum neuen 1. Vorsitzenden der DTHG gewählt. Auch der Geschäftsführer wurde damals noch per Wahl durch die Mitglieder bestimmt. Die Entscheidung fiel zum wiederholten Male auf Karl-Heinz Wollmann.
Als weitere Vorstandsmitglieder wurden gewählt: Kurt Gerling und Peter Martin, als Beirat für Elektrotechnik: Wolfgang Bergfeld, Beirat Architektur: Wolfgang Biste, Beirat Ausstattung: Walter Gerriets, Beirat Ton- und Beleuchtungstechnik: Hans-Joachim Haas, Beirat Bühnen- und Werkstatt-Technik: Gero Zimmermann-Linder, Beirat Medientechnik: Gottfried Steffen, Beirat Maschinenbau: Alexander Ziller.
Ehrenrat: Hans Stahn, Karl Kronberg, Erich Falk, Walter Kainz.
Kassenprüfer: Karl-Heinz Lins, Klaus Diers und als Vertreter: Karlheinz Wollert, Reinhard Schenk.
Als ständige Mitglieder des Vorstandes wurden vom DBV Dr. Gerhards und von der GDBA Wolfgang Meyer in ihren Ämtern bestätigt.
Darüber hinaus versuchte der Kassenwart Ton Breeker die zu vielen säumigen Beitragszahler sanft und humorvoll zu ermahnen, ihren Zahlungspflichten als Mitglieder nachzukommen.
Das Thema der Prüfung und Ausbildung von Bühnen-, Studio- und Beleuchtungsmeistern verschwand auch 1987 nicht von der Tagesordnung. In einem Bericht der Prüfstelle für technische Bühnenvorstände an den Hessischen Minister des Inneren machte der Verband deutlich, welcher Aufwand und welche Probleme zu bewältigen waren.

Die Prüfstelle hat die diesjährige Prüfung wiederum in Hanau-Wilhelmsbad durchgeführt. Die Prüfung der Zulassungsvoraussetzungen, der diesbezügliche Schriftverkehr mit jedem einzelnen Bewerber sowie die Aufbereitung der Personalunterlagen einer 1986 wiederum großen Anzahl von Kandidaten beanspruchten einen hohen Arbeitsaufwand der Prüfstelle.

Inzwischen haben die Vorbereitungen zur Eröffnung des Studienganges Theater- und Veranstaltungstechnik an der Technischen Fachhochschule Berlin insoweit Gestalt angenommen, dass der Studienbeginn für das Wintersemester offiziell angekündigt wird.

Die Verbände OeTHG, svtb (Schweiz) und DTHG veranstalten gemeinsam das 5. Seminar für Theatermalerei in Salzburg.

In NRW fand das dritte Treffen der Beleuchtungsmeister im Aalto Theater Essen statt.

Inzwischen hatte auch der Deutsche Bühnenverein sich des Themas Fachkräftemangel angenommen. Er führte in der Zeit von Mai bis September 1986 eine Umfrage über die Ausbildung und Bedarfsplanung in den bühnentechnischen Berufen durch. Fragebogen wurden an 130 öffentliche und private Theater versandt, von denen 115 Theater oder 88,5% geantwortet haben.

Helmut Großer als Chefredakteur der BTR war bestrebt, wiederholt über die Situation der theatertechnischen Berufe in der DDR zu berichten. Unter der Überschrift *Ein weiterer Schritt nach vorn oder wer kennt eigentlich Hohenferchesar* wurde im PODIUM 2/79 der DDR der Abschied von Dahlwitz-Hoppegarten (bei Berlin) angekündigt, das in den technischen Kreisen der Theater zu einem Begriff für die kontinuierliche Ausbildung von Bühnentechnikern und Meistern geworden war. Der Umzug nach Hohenferchesar war bei weitem nicht nur eine lokale Verlagerung der Ausbildungsstätte.

Viele Bedingungen und zum Teil liebgewordene Gewohnheiten veränderten sich für Lehrer und Auszubildende grundlegend. Wenn man auch in Veröffentlichungen aus dem Jahre 1981 noch vom „Experiment Hohenferchesar“ schrieb, so kann heute schon eingeschätzt werden, daß sich die Ausbildung des theatertechnischen Nachwuchses in Hohenferchesar umfassend und stabil entwickelt hat. Sie findet die Anerkennung und Wertschätzung der Partner in den Theatern und kulturellen Einrichtungen der Republik.

In Vorbereitung der ShowTech 1988 wurde eine Kommission zur Planung des Kongresses unter Leitung von Klaus Jehring gegründet. Die Messe sollte vom 18.-20.5.1988 stattfinden. In einer Anzeige in der BTR ist aber nur von einer „Unterstützung durch die DTHG“ die Rede. Die ideelle Trägerschaft hatte damals noch ein anderer Verband.

Wenige Wochen später gegen Ende des Jahres erklärt die DTHG, dass sie auch zum ideellen Träger werden wird.

Dies tut sie mit Überzeugung, weil die ShowTech eine gelungene Verbindung ist zwischen Ausstellung und Kongress, Produktinformation und Fachinformation werden hier in besonders effektiver Weise miteinander verbunden. Der Kongress ist ein ideales Forum für den nationalen und internationalen Erfahrungsaustausch.

Die Bemühungen der Niederländer um ein Fortkommen der OISTAT nehmen zu: Die „Vereniging voor Podiumtechnologie“ (VPT), das niederländische Zentrum der OISTAT, lädt zu einem Kongress für Theatertechnik ein.
Dieser Kongress, der wie die BTT alle zwei Jahre veranstaltet wird, findet dieses Mal im neuen Muziektheater Amsterdam vom 25. – 30.8.87 statt, weil das im Herbst 1986 eröffnete Theater eine Reihe von technischen Neuigkeiten und interessanten Interviews zu bieten hat und weil Amsterdam zur Kulturellen Hauptstadt Europas des Jahres 1987 ernannt wurde. Man erwartet für den Kongress etwa 1250 Teilnehmer aus den Niederlanden und weitere 350 aus dem Ausland.
Am Montag den 8. Juni 1987 wurde die Prager Quadriennale ’87 durch den Minister für Kultur der CSSR und durch den Präsidenten der OISTAT feierlich eröffnet. Es nahmen 30 Länder mit ihren Exponaten an der Ausstellung teil, davon stellten 14 auch im Architekturteil aus. Die internationale Jury begann ihre Arbeit am 6.6., ihr gehörten 17 Mitglieder aus 16 Ländern an. Die Bundesrepublik war vertreten durch Helmut Großer. Die Jury kam abschließend zu folgender Bewertung:
– Die Goldene Triga für die beste Ausstellungspräsentation erhalten die Vereinigten Staaten von Amerika.
Bühnenbild
– Goldmedaille: Yanis Kokkos, Frankreich
– Silbermedaille: Ralph Koltai, Großbritannien
Kostümentwurf
– Goldmedaille: Liisi Tandefelt, Finnland
– Silbermedaille: Jacques Schmidt, Frankreich
– Silbermedaille: Emanuel Peduzzi, Frankreich
Thematischer Teil „ Tschechow“
– Goldmedaille: Sowjetunion
– Silbermedaille: Bundesrepublik Deutschland

Bonn
Der Umbau des Bad Godesberger Kammertheaters wurde vor einiger Zeit abgeschlossen. 11,3 Millionen DM hat der Um- und Erweiterungsbau gekostet.

Dresden
Das Kleine Haus der Staatstheater wurde für eine einjährige Bauzeit geschlossen. Es ist die Rekonstruktion der Heizungs- und Schornsteinanlage und die damit verbundene Dachsanierung vorgesehen. Auch die komplette Erneuerung der Sanitär- und Elektroinstallation, einschließlich der Allgemein- und Notbeleuchtung ist erforderlich. Der Umbau soll zu einer Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen aller Mitarbeiter führen.

Osnabrück
Nach eineinhalbjähriger Umbauzeit wurde der Spielbetrieb im Theater im Domhof wieder aufgenommen. Für 7,5 Millionen Mark waren in dem Theaterbau aus dem Jahre 1909 der Orchestergraben verbreitert, Vorbühnenzone und Portal vergrößert und vor allem der Zuschauerraum, der jetzt über 630 Plätze verfügt, neu gestaltet worden.

London
Ende vergangenen Jahres wurde das neueste Operngebäude Großbritanniens auf dem Gelände des Royal College of Music im Londoner Stadtteil South Kensington eröffnet. Das neue Haus dient vorerst ausschließlich Ausbildungszwecken. Die Baukosten für das „Britten Opera Theatre“ betrugen 7,8 Mio. DM.

Großbrand in Frankfurt
Die technische Direktion der Städtischen Bühnen bereitet für Heft 1/88 einen umfassenden Bericht über die Brandkatastrophe in Frankfurt vor, bei der das gesamte Bühnenhaus der Oper ein Raub der Flammen wurde. Die Massenmedien berichteten bereits über einen Schaden von 100 Millionen Mark und eine Wiederaufbauzeit von etwa drei Jahren.

Personalien

Max Lotse, ehem. TD des DT Göttingen verstarb im Alter von 72 Jahren.
Werner Schade, ab 1943 TD in Mannheim starb im Alter von 84 Jahren.
Einer der führenden Theatertechniker, Karl Stantin war am Montag, dem 9.2.1987, im Alter von nur 62 Jahren gestorben. Er war zuletzt am Hamburger Thalia-Theater tätig.
Am 14. November 1986 verstarb im Alter von 78 Jahren der frühere Direktor des Instituts für Technologie kultureller Einrichtungen der DDR Hans Gußmann.
Der Architekt der Deutschen Oper Berlin, der Freien Volksbühne Berlin, des Opernhauses Kairo und vieler anderer Bauten, Hans Bornemann, feierte seinen 75. Geburtstag.
Am 30. Juli 1987 feierte Adolf Zotzmann seinen 75. Geburtstag. Das Lebenswerk des Honorar-Professors an der TU Hannover, der seine Laufbahn als Bühnenarbeiter begann, wurde schon oft in der BTR gewürdigt.

Am 2. Oktober 1987 war Otto Brüdgam gestorben, kurz nachdem er das 68. Lebensjahr vollendet hatte. 28 Jahre war er Beleuchtungschef am Musiktheater im Revier.

Am 23.11.87 feierte der ehemalige Redakteur der Bühnengenossenschaft, Horst Klausnitzer, seinen 75. Geburtstag. Seit 1955 leitete er hauptamtlich die Redaktion des GDBA-Organs.

BTR

BTR 80
In alter Frische feierte die Bühnentechnische Rundschau am 1.10.87 ihren 80. Geburtstag. In Heft 6/87 erscheint eine kleine Würdigung der Jubilarin.

Heft 01

  • Architekturwettbewerb für das neue Nationaltheater in Tokio
  • August Everding: Licht-Inszenierungen

  • Sir Thomas und die Töne vom Band
  • Neues Swan-Theater für Strat- ford-upon-Avon
  • Auswertung einer Prüfung
  • Das Baukastensystem des Bühnenbaus
  • Prozessor-Maschinen- Steuerung

Heft 02

  • Umfrage zur Ausbildung und Bedarfsplanung in den bühnentechnischen Berufen
  • Das neue Kulturzentrum in Köln
  • Einige Aspekte und Probleme zur Meisterausbildung in der DDR
  • Zukunftsperspektiven der Lampentechnologie
  • Alte Bauten – neue Versammlungsstätte
  • Die Werkstätten des Nationaltheaters Mannheim
  • Raumakustische Wandelbarkeit mittels elektroakustischer Anlagen

Heft 03

  • Het Muziektheater Amsterdam
  • Fortbildung für Führungskräfte in der Veranstaltungstechnik
  • Fachhochschulstudium für Theater- und Veranstaltungstechnik
  • Sicherheitsregeln für Versenkeinrichtungen in Bühnen und Studios
  • Prüfbücher als Arbeitshilfe für die UVV Bühnen und Studios
  • Das „Theatre de la Monnaie“ in Brüssel
  • Ausbildung und Weiterbildung
  • Versammlungs-Bau spiegelt unsere soziale Verfassung
  • Praxis, wie sie nicht im UNRUH steht

Heft 04

  • „Der Ring des Nibelungen“ in München, Teil 1
  • Technische und organisatorische Realisation des Münchner „Ring“, Teil 1
  • Zur Nachwuchssituation der Maskenbildner
  • Versammlungsstättenverordnung und Praxis in multifunktionalen Einrichtungen
  • Bedienen der Maschinerie über Bildschirm
  • Gefahren-Verantwortung der Unternehmer von Theater- oder Studio- betrieben, Mehrzweckhallen und dgl., Teil 1

Heft 05

  • „Der Ring des Nibelungen“ in München, Teil 2
  • Technische und organisatorische Realisation des Münchner „Ring“, Teil 2
  • Gefahren-Verantwortung der Unternehmer von Theater- oder Studio- betrieben, Mehrzweckhallen und dgl., Teil 2
  • Historische Entwicklung der Bühnenbeleuchtung, Teil 3
  • Johann Adam Breysig, Portrait eines Theatermalers

Heft 06

  • „Lohengrin“, Bayreuth ’87
  • Die technische Realisation des „Lohengrin“
  • ShowTech ’88
  • Neue Halogen- Glühlampen in stoßfester Ausführung
  • 80 Jahre BRT
  • Nachruf auf Otto Brüdgam
  • Antriebstechnik in Bühnenmaschinerien
  • Einsatz des ISO-Testzeichens für Projektionen

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